Erlangen - Bei einem internationalen Ärztekongress in Erlangen ist die mangelhafte Aufarbeitung der Menschenversuche, die während des Nationalsozialismus stattfanden, angeprangert worden.
Prof. Paul Weindling von der Oxford Brookes University beklagt, dass es keine Analysen gibt, die wenigstens Auskunft über die Zahlen der Opfer sowie ihre Identität geben.
Die Auseinandersetzung mit der Medizin im Nationalsozialismus und ihren Auswirkungen sowie der Nürnberger Ärzteprozess prägte von Anfang an das Selbstverständnis der Kongressreihe "Medizin und Gewissen". Beim heute und morgen laufenden IV. Internationalen Kongress der "Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung" (IPPNW) in Erlangen ist das Themenfeld allerdings noch weiter gespannt.
Diskutiert wird beispielsweise auch über den zunehmenden Einfluss der pharmazeutischen Industrie auf das Gesundheitswesen, über Manipulationen bei Medikamentenstudien oder die Rolle von Menschen in Gesundheitsberufen als Friedensstifter in Konfliktgebieten.
www.medizinundgewissen.de
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